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Eine Konferenz mit Sitzenden, die Rednern auf der Bühne zuhören, mit einem großen Banner und einer Wand im Hintergrund.

Hintergrundgeräusche

Hintergrundrauschen

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  1. Juni 2025, 18:00 Uhr

Schlagwörter: Familienkonflikte, Verkehrsunfälle, Popkultur, Unfälle

Der Dokumentarfilm „Ambient Noise“ aus dem Jahr 2016 gewährt einen seltenen Einblick in die Berliner Redaktion der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Unter der Regie von Maik Lüdemann fängt der Film das unerbittliche Tempo der Nachrichtenproduktion ein – ganz ohne Kommentar oder Erzählung. Stattdessen setzt er auf pure Beobachtung, um die verborgenen Belastungen der Branche offenzulegen.

Gänzlich in den Räumlichkeiten der dpa-Zentrale in Berlin angesiedelt, begleitet der Film den Arbeitsalltag von Journalisten, die tausende Meldungen verarbeiten. Dabei verzichtet er bewusst auf die Fokussierung einzelner Geschichten und zeigt die Nachrichtenproduktion als kollektiven Prozess. Die Mitarbeiter wirken vertieft in ihre Aufgaben, oft abgelöst von den globalen Ereignissen, die sie mitgestalten.

Die 83-minütige Dokumentation taucht die Zuschauer ein in das Chaos aus Deadlines, Quellenrecherche und redaktionellen Entscheidungen. Mit dem Bild eines Brothändlers veranschaulicht der Regisseur den ermüdenden Kreislauf von Informationsaufnahme und -verbreitung. Die Kamera von Carla Muresan verweilt bei Bildschirmen, Tastaturen und hastigen Diskussionen, während die Editoren Anna Mbiya Katshunga und Friedrich Rackwitz einen präzisen, sachlichen Rhythmus vorgeben. Produziert wurde der Film von Meku Film GmbH in Kooperation mit der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF München). „Ambient Noise“ erhielt eine FSK-Freigabe ohne Altersbeschränkung und war zudem für den Deutschen Wettbewerb beim DOK.fest München 2016 nominiert. Geduld verlangt der Film seinen Zuschauern ab, belohnt sie aber mit einem ungeschönten Blick auf die journalistische Arbeit hinter den Kulissen.

„Ambient Noise“ hinterlässt ein klareres Bild davon, wie Nachrichten entstehen – fernab von glatten Sendungen oder Schlagzeilen. Der schonungslose Stil der Dokumentation unterstreicht, welchen Tribut der ständige Informationsfluss von denen fordert, die ihn erzeugen. Mit seiner Veröffentlichung 2016 leistete der Film einen bemerkenswerten Beitrag zur Debatte über Medien und ihre unsichtbaren Mechanismen.