Volkshochschulen kämpfen um Integrationskurse und sichere Jobs für Lehrkräfte

Volkshochschulen kämpfen um Integrationskurse und sichere Jobs für Lehrkräfte
Haushaltskürzungen setzen Volkshochschulen unter Druck: Neuwied fordert klare Regelungen für Lehrkräfte und Integrationskurse
Anreißer Auf Einladung von Bürgermeister Peter Jung besuchte Ute Friedrich, Landesvorsitzende der Volkshochschulverbände, die VHS Neuwied. Gemeinsam mit VHS-Direktorin Jutta Günther diskutierte sie zwei Themen, die die Volkshochschulen derzeit besonders herausfordern: die Unsicherheiten rund um die mögliche Scheinselbstständigkeit freier Dozenten sowie die vorgegebenen Kürzungen im Bereich der Integrationskurse.
Veröffentlichungsdatum 12. Oktober 2025, 06:00 Uhr MESZ
Schlagwörter Finanzen, Wirtschaft, Bildung und Weiterbildung, Lernen
Artikeltext Die Volkshochschulen in Deutschland stehen vor wachsenden Herausforderungen, da Haushaltskürzungen und rechtliche Unsicherheiten zentrale Angebote bedrohen. In Neuwied hat VHS-Direktorin Jutta Günther auf die finanziellen Engpässe bei Integrationskursen sowie unklare Regelungen für freiberufliche Lehrkräfte hingewiesen. Die Problemlage wurde während eines kürzlichen Besuchs von Ute Friedrich, Landesvorsitzende des Volkshochschulverbandes, deutlich.
Ausgelöst wurden die Schwierigkeiten durch das sogenannte „Herrenberg-Urteil“ des Bundessozialgerichts, das für Verunsicherung bei der sozialversicherungsrechtlichen Einordnung freier Dozenten sorgte. Als Reaktion führte der Gesetzgeber § 127 SGB IV als Übergangsregelung ein, um Rechtssicherheit zu schaffen. Dennoch bleibt die Situation für die VHS Neuwied und andere Einrichtungen prekär.
Durch die Haushaltskürzungen mussten bereits Kürzungen bei Integrationskursen vorgenommen werden – mit direkten Auswirkungen auf die Teilnehmenden. Günther betonte, dass Sprachkurse essenziell für die gesellschaftliche Teilhabe seien und Einschnitte besonders benachteiligte Gruppen träfen. Bürgermeister Peter Jung räumte die Belastung für die Neuwieder Bildungsangebote ein, bekräftigte jedoch das Bekenntnis der Stadt, den Zugang zu Weiterbildung zu erhalten.
Im Mittelpunkt des Besuchs von Ute Friedrich standen zwei zentrale Anliegen: die Schaffung eines rechtlich klar definierten Status für freiberufliche Lehrkräfte sowie die Entlastung der Volkshochschulen von der finanziellen Belastung. Günther forderte verbindliche Regelungen, um den Dozenten wieder Planungssicherheit zu geben, während Friedrich die Forderungen des Deutschen Volkshochschul-Verbands nach einem stabilen rechtlichen Rahmen unterstützte.
Die Situation in Neuwied spiegelt die bundesweiten Spannungen wider, unter denen die Erwachsenenbildung steht. Ohne gesicherte Finanzierung und klare Beschäftigungsregeln drohen weitere Kürzungen bei wichtigen Bildungsangeboten. Zwar werden auf politischer Ebene und in den Kommunen Lösungsansätze diskutiert, doch bleiben die akuten Herausforderungen für Lehrkräfte wie Lernende vorerst bestehen.

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