Mainz trauert um prägende Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport

Mainz trauert um prägende Persönlichkeiten aus Politik, Kultur und Sport

In den vergangenen Monaten sind mehrere prägende Persönlichkeiten aus Mainz und Rheinland-Pfalz verstorben. Ihr Wirken erstreckte sich über Politik, Kultur, Sport und Gesundheitswesen und hinterlässt in der Region eine nachhaltige Spur. Unter ihnen waren langjährige Amtsträger, engagierte Künstler sowie leidenschaftliche Gemeinschaftsführer.

In der Politik verstarb Bernhard Vogel, eine Schlüsselfigur der deutschen Politik, mit 92 Jahren. Er regierte Rheinland-Pfalz von 1976 bis 1988 als Ministerpräsident, bevor er von 1992 bis 2003 dasselbe Amt in Thüringen übernahm. Auch Herbert Mertin, ehemaliger Justizminister des Landes und FDP-Mitglied, starb im Alter von 66 Jahren. Er hatte das Amt zweimal inne – zunächst von 1999 bis 2006 und erneut von 2016 bis 2022.

In der Mainzer Kulturszene verlor die Stadt mit Barbara Rupp eine prägende Gestalt. Sie leitete 25 Jahre lang den Förderverein des Unterhaus und gestaltete die Ausrichtung des Hauses von 1983 bis 2008 maßgeblich mit. Ebenfalls unerwartet verstarb Ulf Glasenhardt, Koordinator kultureller Veranstaltungen, dessen Arbeit die Zusammenarbeit zwischen Institutionen in Mainz und Wiesbaden stärkte. Die Tradition des Karnevals trauert um zwei einflussreiche Persönlichkeiten: Dieter Wenger, der langjährige Chef-Wagengestalter des Mainzer Karnevalsvereins, starb mit 84 Jahren. Über 60 Jahre lang entwarf er die aufwendigen Wagen für den Rosenmontagszug. Elisabeth Klöver, Leiterin des MCV-Hofballetts, verstarb mit 85 Jahren. Sie prägte Generationen von Tänzern und wurde zu einer prägenden Figur der Karnevalsszene.

Auch der Sport beklagt den Verlust zweier engagierter Persönlichkeiten. Holger Bernhardt, ehemaliger Torwart des 1. FSV Mainz 05, kam bei einem Verkehrsunfall im Alter von 52 Jahren ums Leben. Er stieß 1996 zum Verein und bestritt acht Spiele in der zweiten Liga. Sigurd Spielmann, Ehrenmitglied des Clubs, verstarb mit 90 Jahren nach 70-jähriger Verbundenheit mit dem Team.

Weitere Verluste betreffen Marita Boos-Waidosch, die langjährige Behindertenbeauftragte der Stadt Mainz, die nach 25 Jahren Einsatz für die Rechte von Menschen mit Behinderungen verstarb. Der Onkologe Dr. Thomas Flohr, bekannt für sein Engagement für Krebspatienten, starb mit 57 Jahren. Ekkehardt Gahntz, ein erfahrener ZDF-Nachrichtenjournalist, verstarb mit 79 Jahren nach mehr als 25 Jahren, in denen er das Programm des Senders mitprägte.

Ihr Tod markiert für viele Einrichtungen in Mainz und darüber hinaus das Ende einer Ära. Ihr Wirken in Politik, Gesundheitswesen, Kultur und Sport hat die Identität der Region geprägt. In den kommenden Monaten werden Gedenkveranstaltungen und Würdigungen ihr Andenken ehren.