Klimaschutz durch Seriengebäudesanierung

Admin User
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Eine Szene mit Backsteinhäusern, verschiedenen Rohren, einem blauen Tor, einer Leiter, Fahrrädern, einem roten Auto und Bäumen im Hintergrund.

Klimaschutz durch Seriengebäudesanierung

Klimaschutz durch serielle Sanierung: Wie Körperich seine Turnhalle vom Sorgenkind zum Vorzeigeobjekt macht

Teaser: Die Gemeinde Körperich setzt auf serienmäßige Sanierung, um ihre Turnhalle von der schlechtesten in die beste Energieeffizienzklasse zu bringen.

22. Dezember 2025, 23:31 Uhr

In der St.-Hubertus-Grundschule in Körperich läuft derzeit ein großes Sanierungsprojekt: Die veraltete Turnhalle, die zu den 25 % der energieineffizientesten Gebäude Deutschlands zählt, wird grundlegend modernisiert. Lokale und Landesbehörden unterstützen das Vorhaben finanziell, um daraus ein Musterbeispiel für nachhaltiges Bauen zu machen.

Die Verbandsgemeinde Südeifel übernimmt etwa ein Viertel der Gesamtkosten in Höhe von 2,37 Millionen Euro, der Rest wird aus sechs Förderprogrammen finanziert. Das Land Rheinland-Pfalz steuert 500.000 Euro über das Kommunalinvestitionsprogramm Klimaschutz und Innovation (KIPKI) bei, zusätzlich zu 100.000 Euro aus der Klimaschutzallianz Bau RLP. Das Ministerium für Bildung und Sport fördert das Projekt mit weiteren rund 500.000 Euro.

Statt herkömmlicher Sanierungsmethoden setzt die Gemeinde auf serienmäßige Modernisierung mit vorgefertigten Fassadenelementen. Dieses Verfahren folgt dem Cradle-to-Cradle-Prinzip, sodass alle Materialien später vollständig demontiert und wiederverwendet werden können. Die neue Gebäudehülle besteht aus regionalem Holz, das von einem heimischen Holzbauunternehmen verarbeitet wird. Geplant sind zudem eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und ein extensives Gründach, das im Sommer für besseren Hitzeschutz sorgt und Regenwasser zurückhält. Nach Abschluss wird die Halle den Effizienzhaus-40-EE-Standard erfüllen und den Energieverbrauch um 9 % senken.

Allerdings gestaltete sich die Umsetzung aufgrund öffentlicher Vergaberegeln schwierig, die mit den parallelen Abläufen und der gewerkübergreifenden Zusammenarbeit bei serieller Sanierung kaum Schritt halten. Ursprünglich sollte die Turnhalle während der Bauarbeiten weiter genutzt werden – doch notwendige Arbeiten an Dachkonstruktion, Heizung, Hallenboden und Versorgungsleitungen machten dies unmöglich.

Die sanierte Turnhalle wird künftig Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz setzen. Mit erheblicher Förderung von Land und Kommune soll das Projekt nicht nur langfristig Kosten sparen, sondern auch nachhaltige Bauweisen vorbildlich umsetzen. Die moderne Sporthalle wird voraussichtlich noch viele Jahre der Gemeinschaft dienen.