Augsburgs soziales Erbe: Wie Jakob Fuggers Fuggerei bis heute bezahlbares Wohnen prägt

Leben für 88 Cent - Jakobs Fuggers Erbe lebt weiter - Augsburgs soziales Erbe: Wie Jakob Fuggers Fuggerei bis heute bezahlbares Wohnen prägt
Augsburg bereitet sich mit einem Gedenkjahr auf den 500. Todestag von Jakob Fugger vor
Der wohlhabende Kaufmann und Finanzier Jakob Fugger hinterließ ein bleibendes Erbe – allen voran die Fuggerei, eine bahnbrechende Wohnsiedlung für Bedürftige. Sein Einfluss reichte weit über die Stadtgrenzen hinaus und prägte Handel, Bankwesen und soziale Fürsorge in ganz Europa.
Jakob Fugger, auch „Jakob der Reiche“ genannt, stieg im frühen 16. Jahrhundert zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten Europas auf. Durch kluge Investitionen in Textilien, Silber und Bankgeschäfte machte er die Familie Fugger zu einer finanziellen Macht. Ihr Reichtum finanzierte Kredite an die Habsburger Dynastie und sogar an den Heiligen Stuhl.
1521 gründete Fugger in Augsburg die Fuggerei – ein autarkes Dorf für die arbeitende Bevölkerung der Stadt. Die Bewohner zahlten eine jährliche Miete von nur einem Rheinischen Gulden, heute etwa 88 Cent. Die Siedlung bestand aus einheitlichen Häusern mit kleinen Gärten und bot den Bedürftigen Würde und Stabilität. Noch heute, fünf Jahrhunderte später, leben rund 150 Augsburger Bürger in der Fuggerei, die ihren ursprünglichen Zweck bewahrt hat.
Um Fuggers Vermächtnis zu ehren, starteten die Fugger-Stiftungen eine weltweite Suche nach „Fuggereien der Zukunft“. Projekte in Sierra Leone und Litauen wurden als moderne Beispiele für innovativen sozialen Wohnungsbau hervorgehoben. Die Feierlichkeiten zum 500. Todestag umfassen Ausstellungen, eine Krimi-Folge über Fuggers Leben und einen Gedenkgottesdienst in der St.-Anna-Kirche am 30. Dezember 2025. Bischof Bertram Meier wird den Gottesdienst leiten, gefolgt von einem Staatsempfang mit Bayerns Bauminister Christian Bernreiter.
Obwohl die Fuggerei in ihrem Ausmaß einzigartig bleibt, haben auch andere Städte eigene Modelle für bezahlbaren Wohnraum entwickelt. Das „Münchner Modell“ bietet Familien mit mittlerem Einkommen Mieten ab 12 Euro pro Quadratmeter. In Zürich stellt die Stiftung „Einfach Wohnen“ günstigen Wohnraum zur Verfügung – allerdings sind freie Wohnungen rar. Doch keine dieser Initiativen erreichte die nachhaltige Wirkung der Fuggerei auf die soziale Fürsorge.
Die Jubiläumsveranstaltungen feiern Fuggers Vision und ihren anhaltenden Einfluss auf Wohnen und Wohltätigkeit. Von der historischen Siedlung in Augsburg bis zu modernen Projekten im Ausland inspiriert sein Modell weiterhin Lösungen für bezahlbares Wohnen. Die Gedenkfeiern erinnern daran, wie die Weitsicht eines Kaufmanns den sozialen Fortschritt über Generationen hinweg prägte.

Augsburgs soziales Erbe: Wie Jakob Fuggers Fuggerei bis heute bezahlbares Wohnen prägt
Ein Rheinischer Gulden Miete, fünf Jahrhunderte Tradition: Die Fuggerei bleibt ein weltweites Vorbild. Doch wie sieht bezahlbares Wohnen heute aus – von München bis Sierra Leone? Augsburg gedenkt 2025 einem Mann, dessen Vision Wohnen für alle möglich machte.

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