Niederlage für Google in rechtlichem Streit mit GMX

Admin User
2 Min.
Eine Anzeige mit Robotern und Text.

Niederlage für Google in rechtlichem Streit mit GMX

Niederlage für Google im Rechtsstreit mit GMX

Teaser: Der deutsche E-Mail-Anbieter GMX/Web.de hat einen Teilerfolg gegen den US-Technologiekonzern Google erzielt.

25. August 2025, 06:44 Uhr MESZ

Ein deutsches Gericht hat in einem Rechtsstreit über die Praktiken von Googles E-Mail-Dienst gegen den Konzern entschieden. Die Klage war von GMX/Web.de eingereicht worden, einem lokalen E-Mail-Anbieter in Besitz der 1&1-Gruppe. Im Mittelpunkt des Verfahrens stand die Frage, wie Google während der Einrichtung von Android-Smartphones seine eigene E-Mail-Lösung Gmail bewirbt.

Das Landgericht Mainz urteilte, dass Google bei der Einrichtung neuer Android-Geräte seine eigene Gmail-Dienst unzulässig bevorzugt habe. Bisher war für den Einrichtungsprozess eine Gmail-Adresse erforderlich, wodurch Konkurrenten wie GMX und Web.de benachteiligt wurden. Das Gericht erklärte diese Praxis für unvereinbar mit dem EU-Recht.

Die Klage stützte sich auf den Digital Markets Act (DMA), der dominante Technologieunternehmen dazu verpflichtet, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen. Dieses Gesetz zwingt sogenannte „Gatekeeper“ wie Googles Mutterkonzern Alphabet zu strengeren Regeln. Trotz des Teilerfolgs muss 1&1 jedoch 75 Prozent der Prozesskosten tragen. GMX/Web.de-Chef Michael Hagenau begrüßte das Urteil als „Schritt in Richtung faireren Wettbewerb“. Google hingegen argumentierte, der Großteil der Vorwürfe sei abgewiesen worden, und warnte, die Entscheidung könnte das Ziel des DMA – einheitliche Regulierung – untergraben. Das Unternehmen hat bereits Berufung eingelegt, sodass der Fall noch nicht abgeschlossen ist.

Das Urteil verhindert, dass Google Gmail während der Android-Einrichtung als Standardoption vorschlägt. Zwar ist die Entscheidung noch nicht rechtskräftig, sie deutet jedoch darauf hin, wie Tech-Konzerne künftig mit Wettbewerbern umgehen müssen. Die Auswirkungen könnten auch andere Verfahren nach dem DMA in Europa prägen.