Von Welsen, Pavianen und einem fliegenden Bartgeier: Deutschlands skurrilste Tiergeschichten 2024

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Eine Katze sitzt vor einem Futternapf.

Tierwelt 2025 - Vom Karpfenalarm zum verschluckten Ehering - Von Welsen, Pavianen und einem fliegenden Bartgeier: Deutschlands skurrilste Tiergeschichten 2024

Deutschland erlebte in diesem Jahr eine Reihe ungewöhnlicher Tiervorfälle – von Rechtsstreitigkeiten bis zu spektakulären Rettungsaktionen. Manche Fälle lösten Empörung aus, andere ließen Behörden ratlos zurück. Einer brachte sogar einen Ehering an einem unerwarteten Ort ans Licht.

Im Juni griff ein zwei Meter langer Wels Badende am Brombachsee in Mittelfranken an und verletzte mehrere Menschen. Die Polizei, unterstützt von einem Angelverein und Wasserrettungskräften, stufte den Fisch als ernsthafte Gefahr ein. Ein Beamter feuerte drei Schüsse ab, verfehlte das Tier jedoch – schließlich fing ein Angler es und tötete es. Die Ermittler erklärten die Maßnahme später für rechtmäßig und vermuteten, der Wels habe aufgrund des niedrigen Wasserstands besonders aggressiv sein Nest verteidigt.

Unterdessen geriet der Nürnberger Tiergarten in die Kritik, nachdem er im Januar zwölf gesunde Paviane getötet hatte. Der Grund: Überbelegung im Gehege. Die Entscheidung löste rund 350 Strafanzeigen aus, doch die Behörden sahen von weiteren Schritten ab. Andere Vorfälle nahmen eine weniger dramatische Wendung. So erhielt der Münchner Hund Urax einen Brief vom Beitragsservice der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – mit der Aufforderung, Rundfunkgebühren zu zahlen. Seine Besitzerin, Jutta Zedelmaier, legte im Namen des Tieres Widerspruch ein: Urax’ „Arbeitsplatz“, ein jagdliches Revier ohne Radio oder Internet, befreie ihn von der Abgabe. Am Neujahrstag verschluckte ein Nandu im Tierpark Landshut einen Kinderhandschuh, der nur durch tierärztlichen Eingriff geborgen werden konnte. Und in Simbach am Inn machte ein Metzger eine kurieuse Entdeckung: Er fand den verlorenen Ehering des Bauern Johannes Brandhuber im Magen seiner Kuh Herzal.

Einer der bemerkenswertesten „Reisen“ des Jahres unternahm Vincent, ein Bartgeier aus dem Nationalpark Berchtesgaden. Der Vogel flog 1.600 Kilometer bis zur Nordsee, bevor er eingefangen und wieder aufgepäppelt wurde.

Die Vorfälle reichten von juristischen Kuriositäten bis zu umstrittenen Maßnahmen im Tiermanagement. Manche Fälle, wie die Tötung des Welses, wurden nach Prüfung als gerechtfertigt eingestuft. Andere, etwa die Pavian-Tötungen, spalteten die Öffentlichkeit. Jede Geschichte zeigte auf ihre Weise, wie unberechenbar das Zusammentreffen von Mensch und Tier sein kann.