Lesekrise in Deutschland: Warum 10,6 Millionen Erwachsene kaum lesen können

Rückgang beim Lesen stellt Buchbranche vor Herausforderungen - Lesekrise in Deutschland: Warum 10,6 Millionen Erwachsene kaum lesen können

Deutschland steht vor einer wachsenden Krise der Lesekompetenz – mit schwerwiegenden Folgen für Demokratie und Gesellschaft

Experten warnen: Rund 10,6 Millionen Deutsche haben Schwierigkeiten mit grundlegenden Lese- und Schreibfähigkeiten, während jedes vierte Kind am Ende der Grundschule nicht ausreichend lesen kann. Das Problem rückt nun unter der neuen Führung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels in den Fokus.

Sebastian Guggolz hat das Amt des Präsidenten des Börsenvereins übernommen und löst damit Alexander Skipis ab. Guggolz, der beim Fischer Verlag in Frankfurt tätig ist und zuvor einen unabhängigen Verlag in Berlin gegründet hatte, vertritt sowohl Buchhändler als auch Verlage. Zudem engagiert er sich ehrenamtlich als Lesementor an einer Berliner Grundschule.

Schon Skipis hatte auf den besorgniserregenden Rückgang der Lesefähigkeiten hingewiesen und dies als Bedrohung für Gesellschaft und Demokratie bezeichnet. Guggolz unterstreicht diese Warnungen: Schwache Lesekompetenzen untergraben die demokratische Teilhabe und die Fähigkeit, Informationen kritisch zu prüfen. Das Problem beschränkt sich nicht auf das Bildungssystem. Guggolz erwartet, dass die anstehende PISA-Studie die Leseförderung als zentrales Thema ausweisen wird. Er fordert die Bildungspolitik zum entschlossenen Handeln auf – unterstützt von der gesamten Gesellschaft. Auch die Buchbranche leidet unter den sinkenden Lesequoten, da die Nachfrage nach Lektüre zurückgeht.

Der Rückgang der Lesefähigkeiten betrifft Millionen Deutsche und Kinder in ganz Deutschland. Ohne Gegenmaßnahmen könnten die Folgen noch weitreichender sein – mit Auswirkungen auf Demokratie, Bildung und den Verlagssektor. Guggolz und Branchenvertreter drängen nun auf dringende Reformen, um den Trend umzukehren.