Zwangsversteigerungen in Deutschland steigen um 15 Prozent – wer ist betroffen?

Admin User
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Ein kleiner Haufen Münzen auf einer Oberfläche.

Zwangsversteigerungen in Deutschland steigen um 15 Prozent – wer ist betroffen?

Die Zahl der geplanten Zwangsversteigerungen in Deutschland steigt so schnell wie seit Jahren nicht mehr. Neue Daten zeigen einen Anstieg um 15 Prozent bei den bundesweit anberaumten Zwangsversteigerungen, wobei für die kommenden Monate über 3.250 Versteigerungstermine festgesetzt wurden. Der deutliche Anstieg folgt auf eine Phase relativ stabiler Zahlen und markiert eine klare Wende auf dem Immobilienmarkt.

Noch bis Ende 2023 waren die Zwangsversteigerungsraten nur moderat gestiegen – um 2 Prozent im Jahresvergleich, nachdem es im Vorjahr einen Anstieg um 11 Prozent gegeben hatte. Dies folgte auf einen langen Rückgang, doch in den letzten Monaten hat sich die Entwicklung spürbar beschleunigt. Haupttreiber sind die gestiegenen Zinsen, die derzeit zwischen 3 und 4 Prozent liegen – deutlich über den nahe null liegenden Sätzen, die von 2012 bis 2022 vorherrschten.

Viele Hausbesitzer mit langfristigen Hypotheken, insbesondere solche mit zehnjährigen Festzinsverträgen, müssen diese nun zu deutlich ungünstigeren Konditionen verlängern. Da sie die höheren Raten nicht mehr bedienen können, geraten einige in Zahlungsverzug, was zu mehr Zwangsversteigerungsverfahren führt. Der Anstieg ist jedoch nicht bundesweit gleichmäßig verteilt. Nordrhein-Westfalen verzeichnet den stärksten Zuwachs, mit einem Anstieg der geplanten Zwangsversteigerungen um über ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der anstehenden Versteigerungen nahezu verdoppelt. Bayern verzeichnet dagegen einen Anstieg von etwa 10 Prozent. In den meisten ostdeutschen Bundesländern und in Berlin hingegen gab es kaum Veränderungen, in einigen Regionen wurden sogar leichte Rückgänge bei den Zwangsversteigerungsankündigungen gemeldet.

Die aktuellen Zahlen bestätigen, dass die höheren Kreditkosten immer mehr Haushalte in finanzielle Schwierigkeiten stürzen. Mit bereits 3.250 anberaumten Zwangsversteigerungsterminen deutet der Trend auf weiteren Druck für Haushalte hin, die mit der Rückzahlung ihrer Hypotheken kämpfen. Die regionalen Unterschiede zeigen, wie unterschiedlich sich die wirtschaftliche Lage auf die Hausbesitzer in Deutschland auswirkt.