Bistum Trier geht neue Wege bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen

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Eine Kirche ist prominent in der Mitte des Bildes zu sehen.

Bischof Ackermann: Kampf gegen Missbrauch bleibt Thema - Bistum Trier geht neue Wege bei der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen

Das Bistum Trier unternimmt weitere Schritte, um historische Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester aufzuarbeiten. Betroffene melden sich weiterhin, um Anerkennung für ihr Leid zu erhalten. Gleichzeitig sollen neue Maßnahmen – darunter eine mobile Ausstellung und eine laufende unabhängige Überprüfung – für Verantwortung und Erinnerung sorgen.

Eine Studie der Universität Trier unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Gestrich hat zwischen 1946 und 2021 im Bistum 734 Opfer und 246 beschuldigte Personen dokumentiert. Die Ergebnisse zeigen Jahrzehnte des Missbrauchs auf, darunter während der Amtszeiten der früheren Bischöfe Franz Rudolf Bornewasser und Matthias Wehr (1946–1967).

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauch im Bistum Trier wird ihre Arbeit voraussichtlich 2027 abschließen. Ihr Abschlussbericht, der für 2026 erwartet wird, wird untersuchen, wie Missbrauchsfälle in der Vergangenheit behandelt wurden. Aktualisierte Zahlen werden zudem im Jahresbericht 2025 zu Prävention, Intervention und Aufarbeitung (P.I.A.) veröffentlicht, der Anfang 2026 erscheinen soll. Alle 27 deutschen Bistümer werden derzeit von separaten Kommissionen unabhängig überprüft. In Trier liegt der Fokus nun auf der Förderung einer "aktiven Erinnerungskultur", um Betroffene und Zeugen einzubinden. Geplant ist unter anderem eine mobile Multimedia-Ausstellung, die das Gedenken an die Missbrauchsfälle wachhält. Opfer reichen weiterhin Anträge auf Anerkennung ein, sodass ihre Erfahrungen Teil des Aufarbeitungsprozesses des Bistums bleiben.

Die Initiativen des Bistums Trier – von der historischen Forschung bis zur öffentlichen Erinnerung – spiegeln ein breiteres Bestreben nach Transparenz in der katholischen Kirche Deutschlands wider. Mit dem für 2026 erwarteten Abschlussbericht der Unabhängigen Kommission werden weitere Details zu früheren Versäumnissen und laufenden Reformen bekannt gegeben. Die Stimmen der Betroffenen bleiben dabei zentral.